G-Sync-Funktionen
G-Sync-Monitore sind in der Regel teurer, da sie die zusätzliche Hardware für Nvidias adaptive Bildwiederholfrequenz benötigen. Als G-Sync neu war (Nvidia führte es 2013 ein), kostete die G-Sync-Version eines Monitors etwa 200 US-Dollar mehr, bei ansonsten identischen Funktionen und Spezifikationen. Heute liegt der Preisunterschied eher bei 100 US-Dollar.
FreeSync-Monitore können jedoch auch als G-Sync-kompatibel zertifiziert werden. Diese Zertifizierung kann nachträglich erfolgen und bedeutet, dass ein Monitor G-Sync innerhalb der Nvidia-Vorgaben ausführen kann, obwohl er nicht über Nvidias proprietäre Scaler-Hardware verfügt. Auf der Nvidia-Website findet sich eine Liste der für G-Sync zertifizierten Monitore. Technisch gesehen lässt sich G-Sync auch auf einem nicht G-Sync-kompatibel zertifizierten Monitor nutzen, die Leistung kann jedoch nicht garantiert werden.
G-Sync-Monitore bieten einige Vorteile, die bei FreeSync-Monitoren nicht immer gegeben sind. Einer davon ist die Unschärfereduzierung (ULMB) in Form eines Hintergrundbeleuchtungs-Stroboskops. ULMB ist Nvidias Bezeichnung für diese Funktion; einige FreeSync-Monitore verfügen auch über einen anderen Namen dafür. Obwohl ULMB anstelle von Adaptive-Sync funktioniert, bevorzugen manche Nutzer diese Funktion, da sie eine geringere Eingabeverzögerung vermuten. Wir konnten dies in unseren Tests jedoch nicht bestätigen. Bei Bildwiederholraten von 100 Bildern pro Sekunde (fps) oder höher ist Unschärfe in der Regel kein Problem und die Eingabeverzögerung extrem gering. Daher empfiehlt es sich, G-Sync zu aktivieren.
G-Sync garantiert zudem, dass selbst bei niedrigsten Bildwiederholraten keine Bildfehler auftreten. Unter 30 Hz verdoppeln G-Sync-Monitore die Anzahl der gerenderten Bilder (und damit die Bildwiederholrate), um den adaptiven Bildwiederholbereich aufrechtzuerhalten.
FreeSync-Funktionen
FreeSync bietet gegenüber G-Sync einen Preisvorteil, da es auf einem von VESA entwickelten Open-Source-Standard basiert, Adaptive-Sync, der auch Teil der VESA-DisplayPort-Spezifikation ist.
Jede DisplayPort-Schnittstelle ab Version 1.2a unterstützt adaptive Bildwiederholraten. Auch wenn ein Hersteller sich gegen die Implementierung entscheidet, ist die Hardware bereits vorhanden, sodass für die Implementierung von FreeSync keine zusätzlichen Produktionskosten entstehen. FreeSync ist auch mit HDMI 1.4 kompatibel. (Für eine bessere Entscheidung, welche Schnittstelle sich am besten für Spiele eignet, siehe unseren Vergleich von DisplayPort und HDMI.)
Aufgrund seiner offenen Architektur variiert die FreeSync-Implementierung stark zwischen verschiedenen Monitoren. Budget-Monitore bieten in der Regel FreeSync und eine Bildwiederholfrequenz von mindestens 60 Hz. Die günstigsten Modelle verfügen wahrscheinlich nicht über eine Bewegungsunschärfereduzierung, und die untere Grenze des Adaptive-Sync-Bereichs liegt möglicherweise nur bei 48 Hz. Es gibt jedoch FreeSync- (sowie G-Sync-)Monitore, die mit 30 Hz oder, laut AMD, sogar noch niedrigeren Frequenzen arbeiten.
FreeSync Adaptive-Sync funktioniert aber genauso gut wie jeder G-Sync-Monitor. Hochwertigere FreeSync-Monitore bieten zusätzlich Unschärfereduzierung und Low Framerate Compensation (LFC), um besser mit ihren G-Sync-Pendants konkurrieren zu können.
Und nochmal: G-Sync lässt sich auch auf einem FreeSync-Monitor ohne Nvidia-Zertifizierung nutzen, allerdings kann die Leistung darunter leiden.
Veröffentlichungsdatum: 13. Oktober 2021
